Beispiele aus meiner Praxis


Mobbing

Die beiden Beteiligten waren verdiente Mitarbeiter eines Betriebs. Der Arbeitgeber wollte beide nicht verlieren. Auf die arbeitsrechtlichen Möglichkeiten (Abmahnung, Kündigung) sollte deshalb verzichtet werden. In der Mediation, die ich mit einer psychologischen Co-Mediatorin geführt habe, gelang es, konkrete Ziele und Absprachen für eine bessere Kommunikation zu vereinbaren.


Geld sparen

Ein älteres Paar trennte sich nach über 20-jähriger Ehedauer. Beide waren kompetent anwaltlich beraten und vermögend. Auf die Frage, was eine Abwicklung über die Anwälte kostet, wurde ein stattlicher Betrag von je 20.000 bis 30.000 Euro genannt. Dies war den beiden zu teuer. Trotz heftigem Streit, auch in der Mediation, gelang es, in vier Sitzungen eine Einigung zu finden, die notariell beurkundet wurde. Gesamtkosten der Mediation: 1.500 Euro.


Wieder zusammen

Eines meiner schönsten Mediationsergebnisse: In der Regel ist bei einer Trennungsmediation die Trennung unwiderruflich, zumindest für einen der Beteiligten, und der andere braucht noch Zeit, dies zu akzeptieren.

Hier gab es mehrere Kinder. Die Kommunikation der Eltern war schwer gestört, aber die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen, groß. Beide waren sich darüber einig, die Folgen für die Kinder möglichst gering halten zu wollen. Es gab parallele Beratungen für die Kinder und in einer Eheberatungseinrichtung. In der Mediation ging es zunächst nur darum, konkrete Zeitpläne für den Umgang mit den Kindern zu besprechen. Dies gelang und wurde umgesetzt. Aus dieser kleinen, zarten Pflanze wuchs Vertrauen, die beiden konnten wieder miteinander sprechen und fanden nach einer gemeinsamen Urlaubswoche erneut zusammen.


Mediation klappt nicht immer

Drei Mitglieder einer Erbengemeinschaft wollten das gemeinsame Erbe aufteilen. Einer der Beteiligten versuchte in der Mediation immer wieder, die Familiengeschichte zu thematisieren. Er sah sich sein Leben lang als benachteiligtes Opfer, ein Geschwister titulierte das als fehlende Übernahme von Verantwortung für sich und die Eltern. Ich wies immer wieder darauf hin, dass Mediation keine Therapie zur Aufarbeitung der Vergangenheit sei.

Schließlich hatte ich die Idee folgender Hausaufgabe: Dieser Beteiligte sollte für sich einmal „zaubern“ dürfen, das heißt, er durfte das Erbe nach seinen Vorstellungen aufteilen. Das fand er gut und präsentierte in der nächsten Sitzung einen Vorschlag. Die anderen beiden akzeptierten davon etwa 90 Prozent. Das war dem dritten nicht genug, die Mediation scheiterte.


Schwere Differenzen zwischen langjährigen Geschäftsführern einer Firma

In diesem Konflikt gab es Parallelen zu einer Ehescheidung. Hier wurde eine Lösung unter Einbindung des Steuerberaters gefunden: Die Firma wurde von einem der beiden fortgeführt, der Anteil des anderen wurde ausbezahlt. Eine gemeinsame berufliche Zusammenarbeit in Form einer Bürogemeinschaft war noch möglich.


Kreative Lösung

Ein Ehepaar, das sich getrennt hatte, besaß zwei Immobilien (ein Haus und eine Wohnung), die jedem jeweils zur Hälfte gehörten. Der Mann bezog die Wohnung, die Frau blieb mit den Kindern im Haus, bis diese auszogen, was zeitlich absehbar war. Danach wurde getauscht und unter Einbeziehung des Zugewinnausgleichs und eines Ausgleichsbetrages erhielt der Mann das alleinige Eigentum am Haus, die Frau das an der Wohnung.


Mehrgenerationenkonflikt

Eltern, Sohn, dessen Partnerin und das Kind der Partnerin wohnten auf einem großen Anwesen und wirtschafteten zum Teil auch miteinander. Nachdem dies anfangs gut geklappt hatte, wurde es zunehmend schwieriger. Ein gemeinsames Leben auf dem Hof war so nicht mehr möglich. Auch hier habe ich mit einer Co-Mediatorin zusammengearbeitet. Es gelang, Spielregeln für das zukünftige Miteinander zu vereinbaren. Alle blieben auf dem Hof.


Ein schönes Ziel

Von einer Frau, die sich trennen will: Ich möchte mich von meinem Ehemann trennen, aber auf der Hochzeit unserer Tochter (derzeit 10 Jahre) mit ihm tanzen können.